Derrick, Veteranen & mehr: Gute Radiofeatures

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Die heile Welt des Verbrechens: Stephan Derrick und die BRD (RBB Kulturradio, 2018)
"Derrick" ist German Hauntology. Ein Blick in die alte BRD und deren "ästhetisches Inventar", wie es in diesem sehr guten Radiofeature von Rafael Jové an einer Stelle passend heißt. Der Titel "Die heile Welt des Verbrechens" sollte nicht abschrecken: Der vor allem von Unkundigen in die Welt gesetzte Mythos, Derricks Kriminalfälle spielten weltabgerückt in einer überschaubaren, biederen Welt, wird hier nicht bedient, bzw. er wird aufgefächert: Es gibt einen frühen, es gibt einen späten "Derrick", es gibt Abgründe, Leerstellen - und, sehr richtig beobachtet, mitunter "Twin Peaks"-artige Trance-Meditationen in Sachen TV-Weirdness. Dazu passend: Ein Gespräch mit Horst Tappert aus dem Jahr 1988, gefunden als Podcast bei der Deutschen Welle. (mp3)



Der einsame Tod des Herrn D. (Deutschlandfunk, 2017)
Ein Plattenbau in Ost-Berlin: Fünf Jahre lang lag ein älterer Herr tot in seinem Sessel - von Nachbarn und Behörden blieb der Tod unbemerkt. Johannes Nichelmann begibt sich auf Spurensuche: Ein intensives Feature über städtische Einsamkeit. (mp3)



Krieg im Kopf (Deutschlandradio Kultur, 2016)
Lou Brouwers spricht mit Kriegsveteranen. Über ihre Erfahrungen, seelischen Verletzungen und wiederkehrende Traumata. Ein behutsames Feature, das ganz von seinen teils bedrückenden O-Tönen lebt. (mp3)



Eine Jugend am Ende der DDR: Wo wir zu Hause waren (MDR, 2009)
Lotta Wieden gibt in ihrem Interview-Feature den Erfahrungen jener Menschen aus der ehemaligen DDR Raum, die den Mauerfall als Kinder und junge Jugendliche erlebt haben - und also zu jung waren, um sich in ein kritisches Verhältnis zu ihrem Land zu setzen. Entsprechend irritierend erlebten sie die Wendezeit - mit langfristigen Folgen. (mp3)

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