"Maryam. Kein Nachruf für euch" - neues Hörspiel von Dietmar Dath

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Der Bayerische Rundfunk hat das neue Hörspiel von FAZ-Redakteur, Schriftsteller, Polit-Aktivist, Theaterautor... von Tausendsassa Dietmar Dath online gestellt: "Maryam. Kein Nachruf für euch" handelt von einer Journalistin und Autorin, die mit ihrer Zeitung und ihrem Verlag aneckt, als sie einen Nachruf, bzw. ein Buch über die 2017 gestorbene, im Iran geborene Mathematikerin Maryam Mirzahkani schreiben soll und damit auf die Widersprüche zwischen persönlicher, emotionaler Leidenschaft und den Bedürfnissen des wörterverwertenden Betriebs stößt.

Wie so oft bei Dath: Eine sehr abstrakte, sehr kopfige Sache, die sich - was Literatur, was Kunst ja auch soll - nicht sofort und ohne weiteres erschließt, sondern zunächst einmal nur ertastbar bleibt (mp3-Direktlink).



Der Sender zitiert den Autor über sein Werk:

Dieses Hördrama handelt von einer Liebe. Sie erschöpft sich weder in Sex, noch spinnt sie so, wie man das meint, wenn man das Wort "platonisch“ sagt. Das eine wie das andere ist okay, aber die Liebe in diesem Hördrama ist viel zu ernst für beides. Eine lebendige Dichterin liebt hier eine tote Mathematikerin. Die Mathematikerin heißt Maryam Mirzakhani, es hat sie bis vor kurzer Zeit wirklich gegeben. Die Dichterin heißt Samira Weiss, es gibt sie jetzt, weil Sophia Kennedy sie spricht und singt. Die Mathematikerin hat Dinge herausgefunden, die mit allem verflochten sind, sogar mit dem Anfang des Universums. Die Dichterin findet heraus, dass sie keinen Nachruf auf die Mathematikerin schreiben will, den Leute verstehen, die sich für die Wahrheit nicht interessieren. Die Mathematikerin hat so viel gemalt und gezeichnet, dass ihre Tochter dachte, die Mutter wäre Künstlerin. Solche Missverständnisse sind die Wahrheit. Wer diese Wahrheit nicht will, wird von dem Hördrama zerstört, ohne es zu merken.

In der Artmix-Galerie spricht Dath mit Rolf Homann über sein Hörspiel - was (neuerlich: wie so oft bei Dath) eigentlich fast noch anregender/interessanter ist als das Werk selbst. Im fast 90-minutigen Audio ist das Hörspiel nochmal ummantelt. Das Gespräch beginnt ab 1:07:30 (mit einer Einführung in die Gesprächsreihe "Signal und Störung", die mit dem Dath-Gespräch ihren Auftakt hat).



(Bild: Uwe Weier/Wikipedia, CC BY-SA 4.0, Bild neu zugeschnitten)

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