Bohren & der Club of Gore: Patchouli Blue - bald.

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Die Mülheimer Darkjazzer Bohren & der Club of Gore funktionieren mittlerweile gut eingetaktet nach Fünfjahresplan - alle halbe Dekade ein neues Album, eine Band, mit der man in Fünf-Jahres-Schritten alt werden kann. Zwar erscheint das gestern angekündigte Album "Patchouli Blues" erst am 10. Januar 2020 und somit rein der Jahreszahl nach sechs Jahre nach "Piano Nights" (bei dem ich mich noch immer frage, ob der allererste Ton eine Kate-Bush-Hommage ist), aber das erste Stück daraus gibt es schon heute:


Was dabei einmal mehr auffällt: Bohren & der Club of Gore klingen zwar immer gleich, doch auf jedem Album anders. Jedes Album hat eine individuelle Klangcharakteristik, die es von den anderen Bohren-Alben unterscheidet.

"Patchouli Blue" verspricht der Kostprobe nach zu urteilen (und mehr noch als das vor drei Jahren veröffentlichte Stück "Der Angler") ein Solisten-Album. Weckten Alben wie "Sunset Mission" oder "Dolores" noch den Eindruck eines geschlossenen, auf sich eingetakteten Klangkörpers, treten die Instrumente in diesem Stück nun klarer denn je aus dem Ambiente hervor, lösen sich voneinander. Schon der klar herauskonturierte, hochauflösende Saxofon-Sound, anhand dessen man meint, das Instrument in seiner materiellen Gestalt fast schon ertasten zu können, macht dies von Anfang an unmissverständlich klar. Waren Alben wie "Midnight Radio" oder "Black Earth" noch lange, monotone Autofahrten ins dunkle Herz der Nacht, wirkt "Sollen es doch alle wissen" geradezu spielerisch in seinen Melodieläufen, tanzt auf der Stelle und schwingt sich auch mal Richtung Himmel. Das Stück verspricht den Soundtrack einer Nacht, die man hinter sich weiß, die in einer Hotelbar endet, wo die Band noch spielt, deren letztes Stück den Morgen begrüßt.

Kurz: Ich bin gespannt. Der Weg mit Bohren & der Club of Gore war lang und im Januar 2020 wird die nächste Marke erreicht.

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